Ich habe bereits viele Artikel über die beste Mikrofon Auswahl für ein Podcast gelesen und möchte an dieser Stelle meine eigene Meinung dazu in diesem Artikel bereitstellen.
Um diese Frage nach dem optimalen Mikrofon für deinen Podcast zu beantworten, sollten zuvor einige Faktoren betrachtet werden.
Die 3 Fragen die du dir bei der Mikrofon Suche stellen solltest
- soll der Podcast immer an einem festen Ort aufgezeichnet werden oder eventuell eine mobile Lösung gefunden werden?
- Wie viele Personen werden in deinem Podcast gleichzeitig sprechen?
- Hast du bereits heute ein Bild im Kopf, wie der Weg des Podcasts in Zukunft aussehen soll?
Alleine anhand dieser drei Fragen lässt sich ziemlich gut eingrenzen welche Technik unabhängig vom Kenntnisstand oder Erfahrung mit der Aufzeichnung von Podcasts benötigt wird.
Oft lese ich davon, dass gerade für Einsteiger USB Mikrofone empfohlen werden und für erfahrene Podcaster oder technikaffine Menschen XLR Mikrofone zur Auswahl angegeben werden. Dabei wird allerdings meiner Meinung nach übergangen, oder es entsteht der Eindruck, dass USB Mikrofone schlechter wären als XLR Mikrofone. Dieses Statement möchte ich so in keinster Weise unterstützen. Natürlich hat man mit XLR Mikrofonen durch die Auswahl des Vorverstärker, an denen das Mikrofon angeschlossen wird weitere Einstellmöglichkeiten den Sound an spezifische Ansprüche anzupassen. Dies lässt allerdings außer Acht, in welchem Verwendungszweck das Mikrofon benutzt wird.
Soll der Podcast beispielsweise ausschließlich mobil, also an unterschiedlichen Orten aufgezeichnet werden, so machen XLR Mikrofone, die ein zusätzliches Gerät benötigen, meines Erachtens nach weniger Sinn. All dieses zusätzliche Equipment muss auch transportiert werden. Mit Lösungen wie dem Rode Wireless Go oder dem DJI Mic lässt sich das benötigte Packmaß um ein vielfaches verringern.
Aber das führt an dieser Stelle schon zu weit. Zurück zu den eingangs erwähnten Schlüsselfragen.
Wo wird der Podcast aufgezeichnet?
Und schwups sind viele Ratgeber die im Netz kursieren meiner Meinung nach am Thema vorbei. Oft wird argumentiert, dass die Wahl des Mikrofons, beispielsweise USB-Mikrofn vs XLR-Mikrofon von der Erfahrung abhängt. Natürlich ist ein Shure SM7b gepaart mit einem UAD Interface eine sehr feine Wahl wenn es um Sprachaufnahmen geht; aber und jetzt kommt ein großes „aber“.
Wenn der Podcast so ausgelegt sein soll, dass in jeder Episode ein Interview an einem anderen Ort geführt wird und du als Host aber ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, dann fällt so ein Koffer oder Rucksack mit dem Equipment ganz schön groß und vor allem schwer aus.
Wenn ich das wäre, ich würde spätestens nach der zweiten Aufzeichnung das Handtuch werfen. Dabei geht es doch bei dem Podcast um zwei zentrale Dinge. Erstens du brennst für dein Thema das du transportieren möchtest und zweitens soll möglichst reibungslos und mit Freude guter Inhalt erstellt werden.
Hier würde ich bei einer solchen Empfehlung sagen – Ziel verfehlt!
Wie gehen wir es nun also an, das richtige Equipment zu finden? Gehen wir bei der Frage nach dem Ort weiter ins Detail und erweitern die Fragestellung.
- Gibt es einen festen Platz an dem die Aufnahmen stattfinden, ist es ausschließlich mobil, oder beides?
- Wie groß und schwer darf das Material sein?
- Hast du, wenn es mobil ist, Zugang zu Strom oder bist du auf Akkus angewiesen?
(4. möchtest du parallel den Podcast als Video mitschneiden? Dazu arbeite ich grade an einem weiteren Beitrag. Wenn du daran interessiert bist, schreib dich gerne bei meinem Newsletter ein um den Artikel nicht zu verpassen)
Stationär, mobil oder beides?!
Du hast dich dazu entschieden deinen Podcast immer am selben Ort aufzunehmen. Unabhängig von der Anzahl der Personen hast du hier zumindest mal keine Beschränkung was das Gewicht angeht – dein Rücken wird es dir danken. Ob du dich der Einfachheit für ein USB Mikrofon oder doch eines mit XLR Anschluss entscheidest spielt, zumindest bei renommierten Herstellern wie Rode, Shure oder ähnlichen, keine große Rolle mehr. Was du mit einem XLR-Mikrofon zusätzlich machen kannst zu dem ein USB Mikrofon niemals in der Lage sein wird, folgt in einem detaillierten Vergleich in einem anderen Artikel.
Übrigens gibt es eine einfache Möglichkeit anhand der Fragen eine auf deine Anforderungen zugeschnitte Empfehlung zu erhalten. Hinter diesem Link findest du ein kurzes Quiz, aber lies den Artikel gerne zu Ende um den Gedankenprozess dahinter verstehen zu können.
Bist du ausschließlich mobil auf Episoden-Fang dann sind dir zwei Punkte bestimmt besonders wichtig. Zum einen sollte der Aufbau in Windes Eile geschafft sein und, damit es auch immer dazu kommt, das Material gerne ein rückenschonendes Gewicht aufweisen.
Um auch direkt die dritte Frage mitzunehmen; eine Podcast-Aufzeichnung braucht zwar Zeit, aber mit einem guten Satz Akkus, kommt man ganz entspannt mehrere Stunden über die Runden. Ja, ich würde bei dem mobilen Setup immer für eine Lösung mit Akkus plädieren, solange hier keine Empfehlung zu Geräten mit fest verbautem Akku gegeben wird. Du kannst dir nichts schrecklicheres vorstellen, als eine geplatzte Aufnahme, die nur an einer nicht funktionierenden Batterie scheiterte. Wie das Beispiel eines Hochzeitsfotografen, dessen Speicherkarte nicht funktioniert. Genau deshalb kann solch eine wichtige Komponente vor Ort schnell und einfach ausgetauscht werden.
Die Empfehlung meinerseits geht sowohl für einen rein mobilen und einen, ich taufe ihn jetzt mal „hybriden“, also teils mobilen und teils stationären Podcast in Richtung eines mobilen Recorders in Kombination mit XLR Mikrofonen.
Klar, Lösungen wie das Rode Wireless Go oder DJI Mic sind unglaublich schöne Geräte, deren Akku laut Datenblatt locker mehrere Aufzeichnungen an einem Tag durchhalten sollten. Aber eben nur „sollten“. Steigt der Akku aus, sind dir die Hände gebunden, außer du findest zügig einen Elektrofachhandel um Ersatz kaufen zu können.
Mit dem mobilen Recorder bist du unabhängig von internen Speichern und Akkus. Die anzuschließenden Mikrofone können frei gewählt werden. An dieser Stelle möchte ich damit aufräumen, warum bis jetzt noch kein Mikrofon namentlich erwähnt wurde. Ich weiß ich weiß, du möchtest einfach schnell eine Empfehlung, bestellen und loslegen. Ich möchte dich nur davor bewahren, jetzt einen Kauf zu tätigen, der zu deinem Podcast nicht passt.
Abwarten, noch etwas zu trinken holen und dann weiter.
Allein, zu zweit oder mal sehen was die Zukunft bringt?
Du bist als alleiniger Host am Mikrofon? Dann würde ich dir ohne Umschweife ein USB Mikrofon ans Herz legen. Das Handling ist einfach und ohne viel Aufwand schnell verstaut, solltest du immer nur für die Aufzeichnung des Mikrofon aufbauen wollen. Auch in dem Fall, dass du deinen Podcast zusammen mit einem Co-Host sprichst, ist auch hier die Wahl von USB-Mikrofonen mit Sicherheit eine Überlegung wert. Sobald es allerdings mehr Personen werden, würde ich von USB Mikrofonen absehen. Das liegt einzig und allein daran, dass das Gerät mit dem du den Podcast aufzeichnen wirst oft zu wenige der USB Ports besitzen um all die Mikrofone anschließen zu können.
Wenn du heute schon eine Idee davon hast wo es mit deinem Podcast hingehen soll, ist das für die Auswahl deiner Technik eine wunderbare Sache. Startest du deinen Podcast heute alleine, hast aber das Ziel in Zukunft Interviews führen zu wollen und besuchst dabei deine Gäste, dann kannst du schon heute eine solche mobile Lösung verwenden die sich später skalieren lässt. So sparst du dir doppelte Ausgaben und machst dich ab dem ersten Tag mit deiner Technik vertraut und musst nicht in absehbarer Zeit wieder bei Null anfangen.
Du merkst woher meine Motivation kommt, diesen Artikel zu schreiben. Viele der Blogbeiträge empfehlen sehr schnell eine Auswahl an Mikrofonen, da sie sich für die Aufzeichnung eines Podcasts eignen. Das stimmt so auch – aber, es kratzt nur an der Oberfläche von dem was Du für Deinen Podcast heute und auch in nicht all zu ferner Zukunft wirklich benötigst. Manchmal habe ich den Eindruck, es ginge nur darum gefunden zu werden – eine echte Hilfe stellen sie in meinen Augen nicht dar. Und bitte lass uns jetzt nicht von Empfehlungen von KIs sprechen. OH Gott……
Zurück zum Thema. Es braucht eine klare Bedarfsanalyse und herauszufinden was zu dir und deinem Podcast passt. Ich habe dazu ein kurzes Formular aufgesetzt, bei dem du die drei besprochenen Fragen beantworten kannst. Gerne schicke ich dir dann unverbindlich eine Auswahl an Mikrofonen zu, oder wir vereinbaren ein kurzes kostenloses (ja wirklich kostenloses) Beratungsgespräch.
Und bevor du jetzt sagst „Hey, jetzt habe ich das alles gelesen nur damit ich ein Formular ausfülle? Gib mir einfach eine Empfehlung!“
Genau das mache ich dann. Folge diesem Link, setze deine Kreuze und ich melde mich bei dir zurück.
In diesem Sinne, vertraut nicht immer auf die ersten Empfehlungen im Netz. Reflektiert eure Situation, denkt an die Zukunft und solltet ihr dennoch Fragen nicht beantworten können, fragt jemandem mit Expertise auf diesem Gebiet.
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